Gut vorbereitet in den Urlaub – So reisen Sie sicher mit Ihrem Tier


Reisen mit Haustieren – Das müssen Sie wissen

Bevor die Reise ins Ausland startet, gibt es einige Formalitäten, die zwingend zu beachten sind. Hier finden Sie Informationen und Hilfestellungen, die Sie vor einer Reise ins Ausland benötigen.

Als Tierhalter sind Sie dafür verantwortlich, sich mit den geltenden Einreisebestimmungen des Landes, in das Sie reisen, vertraut zu machen. Wenn Sie außerhalb der EU reisen, wenden Sie sich an die Botschaft des Landes, in das Sie reisen.

Denken Sie daran, dass Fluggesellschaften besondere Vorschriften für den Transport von Tieren haben können. Setzen Sie sich rechtzeitig vor dem Abflug mit der Fluggesellschaft in Verbindung.


ID-Kennzeichnung – Pflicht für alle reisenden Tiere

Alle Tiere müssen mit einem Mikrochip nach ISO-Standard versehen sein. Denken Sie daran, dass die Tollwutimpfung für Ihr Tier nur gültig ist, wenn die Kennzeichnung vor der Tollwutimpfung durchgeführt wurde.


Der EU-Heimtierausweis – Ihr offizieller Reisebegleiter

Tiere, die ins Ausland reisen, müssen einen blauen EU-Pass besitzen, in dem auch die gültige Tollwutimpfung und evtl. für die Einreise vorgeschriebene Behandlungen eingetragen sind.


Tollwutimpfung – Unverzichtbar für die Einreise

Hunde, Katzen und Frettchen müssen über eine gültige Tollwutimpfung verfügen. Damit die Impfung gültig ist, müssen sowohl der Impfstoff als auch die Impfung bestimmte Anforderungen erfüllen:

  • Die Tollwutimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Ein- bzw. Rückreise verabreicht und in den EU-Pass eingetragen werden.
  • Das Tier muss in den meisten Ländern mindestens 12 Wochen alt sein, wenn es geimpft wird.
  • Das Impfdatum muss nach dem Datum liegen, an dem das Tier mit der Mikrochipkennzeichnung versehen wurde.
  • Bei einer Grundimpfung ist die Impfung frühestens 21 Tage nach der Verabreichung des Impfstoffs gültig. Im Falle einer Auffrischungsimpfung ist die Impfung ab dem Datum der Impfung gültig, wenn der Impfstoff innerhalb der Gültigkeitsdauer der vorherigen Impfung verabreicht wurde. Wurde der Impfstoff jedoch nach Ablauf der Gültigkeitsdauer der vorherigen Tollwutimpfung verabreicht, ist die Impfung erst nach Ablauf von mindestens 21 Tagen seit der Verabreichung des Impfstoffs gültig (wie bei der Erstimpfung).
  • Die Gültigkeit der Impfung muss von einem ermächtigten Tierarzt an der entsprechenden Stelle im Tierpass vermerkt worden sein. Die Gültigkeitsdauer kann bei verschiedenen Impfstoffen und in verschiedenen Ländern unterschiedlich sein und beträgt von einem bis zu 4 Jahren!


Entwurmung bei Hunden – Schutz vor dem Fuchsbandwurm

Bei der Einreise in manche Länder ist die Entwurmung vorgeschrieben. Diese Behandlung muss im EU-Ausweis dokumentiert werden und bestimmte Anforderungen erfüllen:

  • Die Behandlung muss meist zwischen 120 Stunden und 24 Stunden vor der Einreise z.B. nach England oder Norwegen durchgeführt werden.
  • Die Inhaltsstoffe des Entwurmungspräparates sind vorgeschrieben.
  • Es muss direkt in der Tierarztpraxis eingegeben werden.


Bei Wiedereinreise nach Deutschland aus sogenannten “Nicht gelisteten Drittländern” ist der Nachweis des Antikörpertiters gegen Tollwut zwingend vorgeschrieben.

Diese Blutuntersuchung muss mindestens 30 Tage und maximal 365 Tage nach der im EU-Ausweis dokumentierten Tollwutimpfung und mindestens 3 Monate vor der Einreise in die EU erfolgen. Wurde der Antikörpertiter in Höhe von mehr als 0,5 I.E. einmal im EU-Ausweis dokumentiert und danach die Tollwutimpfung immer im vorgeschriebenen Intervall im EU-Ausweis dokumentiert, gilt der Titer lebenslang. Bitte beachten Sie, dass manche Tiere diesen Titer auch bei korrekter Impfung nie erreichen.

Zur Einreise in bestimmte Länder reicht das Gutachten einer Tierarztpraxis nicht aus. Hierfür benötigen Sie einen Termin beim zuständigen Veterinäramt und manchmal sogar nachfolgend noch einen Termin zur Beglaubigung bei dem entsprechenden Konsulat.

Weiter gilt zu beachten, dass manche Rassen sowie deren Mischlinge in bestimmte Länder wie z.B. Dänemark nicht einreisen dürfen. Die Durchreise ist evtl. gestattet. Informieren Sie sich bitte.

Oftmals existieren Leinen- und/oder Maulkorbpflicht, z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Schiffen oder Gondeln.


Im eigenen Interesse und nicht vorgeschrieben ist die Prophylaxe vor Zecken, Mücken & Co. – So schützen Sie Ihr Tier

Bei Reisen nach Süd- und Osteuropa empfiehlt sich dringend der rechtzeitige Schutz gegen Zecken, Mücken, Sandfliegen und andere stechende Insekten, die gefährliche Krankheiten übertragen können.


FÜHLING = ZECKENZEIT


FÜHLING = ZECKENZEIT

Tipps für Sie und Ihre Vierbeiner

ZECKEN –KLEIN UND NICHT HARMLOS

Wie groß ist eine Zecke?
Erwachsene Zecken sowie deren Entwicklungsstadien, die Larve bzw. Nymphe genannt werden, sind sehr klein und schwer zu erkennen. Erst wenn sie mit Blut vollgesaugt sind, erreichen sie maximal ca. Kirschkerngröße.

Wann muss mit Zeckenbefall gerechnet werden?
Durch die wärmeren Winter und die mittlerweile auch in Deutschland vorkommende Buntzecke und Braune Hundezecke muss ganzjährig mit einem Zeckenbefall gerechnet werden. Im Frühjahr und im Herbst gibt es die meisten aktiven Zecken. Eine mögliche Ansteckung mit Krankheitserregern ist somit das ganze Jahr über möglich.

Zecken können von Gräsern und Gebüschen auf das Hunde- oder Katzenfell abgestreift werden. Oft wandern sie dann noch auch dem Tier umher, bevor sie die Haut durchsticht, um Blut zu saugen. Dabei werden wenig behaarte Stellen mit dünner Haut oft bevorzugt.

 

SO BEUGEN SIE VOR: ZECKENSCHUTZ IN 3 SCHRITTEN 

Vermeidung von Risikogebieten
Meiden Sie Gegenden mit hohem Zeckenaufkommen und halten Sie Ihren Hund, wenn möglich, von hohem Gras und von Büschen fern.

Regelmäßige Hautkontrolle
Kontrollieren Sie Ihren Vierbeiner täglich bzw. nach jedem Spaziergang auf Zecken. Ein Flohkamm leistet hier oft sehr gute Dienste, solange die Zecke noch nicht durch die Haut gestochen hat. Je früher eine Zecke entdeckt wird, umso zuverlässiger lässt sich die Übertragung von Krankheiten verhindern.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass Zecken oft zu spät gefunden werden, um eine Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern, obwohl dies in der Regel erst nach einigen Stunden bis hin zu zwei Tagen erfolgt.

Anwenden von Zeckenschutz-Präparat
Die unabhängige Expertenorganisation ESCCAP Deutschland e.V. stellt fest, dass lediglich zugelassene und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Verträglichkeit geprüfte Tierarzneimittel einen Schutz vor Zeckenbefall und durch Zecken übertragenen Krankheiten bieten. Manche im Handel vertriebenen Produkte auf der Basis von ätherischen Ölen können sogar schädlich sein.

Es gibt verschiedene Optionen, darunter Spot-on-Präparate, Zeckenhalsbänder, Tabletten oder eine Spritze.

Spot-on Präparate und Zeckenhalsbänder können Stoffe (Repellentien) enthalten, die die Zecken vom Festsetzen auf dem Tier abhalten und in Risikogebieten empfohlen werden. Bei der Gabe von Tabletten oder einer Spritze nimmt die Zecke den Wirkstoff erst beim Saugakt auf.

Es ist wichtig zu wissen, dass Präparate für Hunde oft giftig für Katzen sind.

Applikation eines Spot-on Präparates:

  • Hund in den Tagen zuvor nicht schamponieren, da sich das Präparat über den Fettfilm der Haut über die Körperoberfläche verteilt.
  • Scheiteln Sie bitte das Fell und tragen das Produkt auf einen Streifen beginnend zwischen den Ohren bis hin zu den Schulterblättern auf. Bitte nicht im hinteren Bereich, da Ihr Hausgenosse sich dort sehr einfach schlecken und damit das Produkt aufnehmen kann.
  • Nach der Applikation sollte Ihr Hund für ca. 3 Tage nicht in Gewässer, da der Wirkstoff schädlich für Wassertiere ist.

Zeckenhalsbänder:

  • Auch für Katzen ein effektiver Schutz; ein Sicherheitsverschluss verhindert ein Strangulieren der Katze.
  • Sie müssen eng am Hals anliegen. Es darf kein Finger zwischen Hals und Halsband passen. Nur so kann ihre Wirkung sichergestellt werden.
  • Nehmen Sie das Halsband ab, wenn Ihr Hund schwimmen geht.

 

ZECKEN ENTFERNEN – SO GEHT’S RICHTIG
Entfernen Sie Zecken sorgfältig mit einer Zeckenzange oder einem Zeckenhaken. Setzen Sie das Hilfsmittel fest auf der Haut um die Zecke herum auf und entfernen diese mit kontinuierlich fester werdendem Zug. Haben Sie Geduld, es dauert manchmal gefühlt sehr lange, bevor die Zecke loslässt!

Vermeiden Sie es, die Zecke mit bloßen Händen zu entfernen, da sie dabei meist leicht gequetscht wird. Dadurch könnten Krankheitserreger aus der Zecke in das Tier gelangen.

Unterlassen Sie bitte das Auftragen von Stoffen, die das Absterben der Zecke bewirken sollen, da auch dies die Erregerübertragung auf Ihr Haustier fördert.

Überprüfen Sie, ob die Zecke vollständig entfernt wurde. Dies erkennen sie daran, dass am Zeckenkopf die Mundwerkzeuge sichtbar sind.

Vernichten Sie die Zecke, indem Sie sie zerdrücken oder in Desinfektionsmittel oder Chlorreiniger werfen. Bitte nicht herunterspülen, da Zecken dies überleben. Desinfizieren Sie die Bissstelle mit einem milden Hautdesinfektionsmittel und verhindern Sie, dass Ihr Haustier an der Stelle schleckt oder kratzt.

 

Was tun, wenn der Zeckenkopf stecken bleibt?
Wenn der Kopf der Zecke stecken bleibt, kann dieser nicht wandern. Sie können versuchen, den Kopf mit einer Pinzette zu entfernen. Gelingt dies nicht, suchen Sie bitte zur nächsten Sprechzeit Ihren Tierarzt auf und verhindern bis dahin, dass Ihr Haustier an dieser Stelle schleckt oder kratzt.

 

Haben Sie Fragen zum Zeckenschutz oder zur richtigen Anwendung von Präparaten, dann melden Sie sich gern bei uns.

Starten Sie und Ihr Tier gut geschützt in den Frühling – wir helfen Ihnen dabei!